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„Kinder, wenn ihr wollt, dann könnt ihr heute eure Bohnen mit nach Haus nehmen!“

Frau Grünling, ihre Lehrerin, hatte mit ihnen ein so genanntes Bohnen-Projekt gemacht. Sie hatten alle eine Bohne bekommen und hatten diese in einen Blumentopf mit Erde gesteckt. Und dann mussten sie fleißig gießen. Und wer Glück hatte, der hatte nach ein paar Tagen ein kleines grünes Ärmchen -oder so sah es auf jeden Fall für Anna und Jane aus – in seinem Topf erblicken können.

Und wer Pech hatte, und so war es einigen ergangen, der hatte leider kein Ärmchen sehen können, sondern feststellen müssen, dass er oder sie die ganze Zeit eifrig eine schlechte oder alte Bohne gegossen hatte. Und durfte von vorne beginnen.

So war es Tom ergangen. Aber Anna und Jane fanden, dass ihm das auch nur recht geschehen war. Die ganze Zeit hatte er die Klappe offen gehabt, dass er das jedes Jahr mit seiner Mutter mache, Bohnen selber pflanzen. Und dass seine Bohnen immer die besten wären und dass er sowieso am besten wissen würde, wie man Bohnen richtig pflanzt und gießt. Wahrscheinlich hatte seine Mutter immer schnell seine Bohnen durch ihre ausgetauscht, wenn sie merkte, dass Toms Bohnen nicht wuchsen. Damit er nicht heulen müsste. Das vermuteten auf jeden Fall Anna und Jane. Denn als er in der Schule gesehen hatte, dass seine Bohne nicht wuchs, da hätte er fast geweint.

Was für ein Baby!

Zum Glück waren die von Anna und Jane gewachsen, sonst hätten sie nicht so unbeschwert über Tom lachen können.

„Ihr solltet sie vorsichtig nach Hause tragen, und vielleicht hat eure Mutter ja für eure Bohne ein kleines Plätzchen in ihrem Garten. Dann könnt ihr sie heute Nachmittag noch einpflanzen und schauen, wie sie wächst…“, erklärte Frau Grünling jetzt, wurde aber von Tom, dessen zweite Bohne zu Annas und Janes Enttäuschung leider gekeimt hatte unterbrochen: „Genau, und dann müsst ihr einen Stock suchen, damit sie daran hochwachsen kann. Und im Herbst gibt es dann ganz viele kleine Bohnen!“

Was für ein Besserwisser!

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